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K. O. Götz, Dyng, 1995, Mischtechnik auf Leinwand, 220 x 330 cm, Mittelrhein-Museum Koblenz |
„Das Bewusstsein wird nicht ausgeschaltet”, sagt K. O. Götz. „Man muss ganz schnelle Bewegungen machen. So schnell wie möglich. Und dann kann es etwas werden. Also: schnell malen. Und zack.“ (Interview in: titel thesen temperamente, 26.01.14). Eine frühere Aussage zu seinen Bildern lautet, dass er die Bilder in „flüssiger Farbe schreibt" (Veröffentlicht in: Jürgen Claus (Hg.): Kunst heute. Personen, Analysen, Dokumente, Reinbek bei Hamburg 1965, S. 31f.).
Dieser
schnelle, ‚flüssige‘ Gestus, der auf der Oberfläche wahrnehmbar bleibt, zeigt
sich auch in K. O. Götz‘ Bild Dyng
(1995, Mischtechnik auf Leinwand, 220 x 330 cm).
Zu
den skizzierten Kernmerkmalen erarbeite ich eine Gegenposition. Der Aufbau des
Bildes erfolgt schichtweise in einem langsamen Prozess. Tiefe sowie Oberfläche werden
gestaltet, freigelegt und wieder verdeckt. Hierbei fließen Strukturen der Natur
wie Fundstücke ein. Das Werk wird im Dialog zwischen der Leinwand und dem ‚Bild
im Kopf‘ schrittweise gestalterisch entwickelt. Es zeigen sich Spuren des
Alterns, Verwitterns und Vergehens, aber auch des Aufkeimens und des Wachsens.
Durch das Einarbeiten von spezifischen Malmitteln, wie z. B. Marmormehl, wird
dieser Eindruck verstärkt: einzelne Schichten bauen sich auf und lagern sich
übereinander, werden so in besonderem Sinne haptisch ‚fassbar‘.
Zwischen
der Arbeit von K. O. Götz und meiner Arbeit soll die Dichotomie zwischen
Leichtigkeit und Schwere, Schnelligkeit und Langsamkeit, Gestus und
Verfestigung verdeutlicht werden.
Dieser
Prozess des Entwickelns und Vergehens benötigt Zeit – Langsamkeit – Ruhe. Dann
kann es etwas werden.
"Work in progress" - Atelier Ulrich Dohmen:
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Entwurf |
Kontakt:
Atelier
Iltisstr. 4
50823 Köln
www.ulrichdohmen.de