21.03.2014

21. Ulrich Dohmen

K. O. Götz, Dyng, 1995, Mischtechnik auf Leinwand, 220 x 330 cm, Mittelrhein-Museum Koblenz

 „Das Bewusstsein wird nicht ausgeschaltet”, sagt K. O. Götz. „Man muss ganz schnelle Bewegungen machen. So schnell wie möglich. Und dann kann es etwas werden. Also: schnell malen. Und zack.“ (Interview in: titel thesen temperamente, 26.01.14).  Eine frühere Aussage zu seinen Bildern lautet, dass er die Bilder in „flüssiger Farbe schreibt" (Veröffentlicht in: Jürgen Claus (Hg.): Kunst heute. Personen, Analysen, Dokumente, Reinbek bei Hamburg 1965, S. 31f.).


Dieser schnelle, ‚flüssige‘ Gestus, der auf der Oberfläche wahrnehmbar bleibt, zeigt sich auch in K. O. Götz‘ Bild Dyng (1995, Mischtechnik auf Leinwand, 220 x 330 cm).



Zu den skizzierten Kernmerkmalen erarbeite ich eine Gegenposition. Der Aufbau des Bildes erfolgt schichtweise in einem langsamen Prozess. Tiefe sowie Oberfläche werden gestaltet, freigelegt und wieder verdeckt. Hierbei fließen Strukturen der Natur wie Fundstücke ein. Das Werk wird im Dialog zwischen der Leinwand und dem ‚Bild im Kopf‘ schrittweise gestalterisch entwickelt. Es zeigen sich Spuren des Alterns, Verwitterns und Vergehens, aber auch des Aufkeimens und des Wachsens. Durch das Einarbeiten von spezifischen Malmitteln, wie z. B. Marmormehl, wird dieser Eindruck verstärkt: einzelne Schichten bauen sich auf und lagern sich übereinander, werden so in besonderem Sinne haptisch ‚fassbar‘.


Zwischen der Arbeit von K. O. Götz und meiner Arbeit soll die Dichotomie zwischen Leichtigkeit und Schwere, Schnelligkeit und Langsamkeit, Gestus und Verfestigung verdeutlicht werden.

Dieser Prozess des Entwickelns und Vergehens benötigt Zeit – Langsamkeit – Ruhe. Dann kann es etwas werden.
  




"Work in progress" - Atelier Ulrich Dohmen:




Entwurf





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